Corona-Krise - und
100% aller Einzelhändler stellen Anträge ...
Moin, Ihr lieben Leute,
Upcycling-Fans, Lieblingshändler!
Ich habe Euch die ganzen
Tage antelefoniert, die meisten von Euch persönlich erreichen
können, jetzt inzwischen weit über 140 Gespräche geführt, und nun möchte
ich Euch folgende Infos geben:
Wie Ihr wisst, betreue
ich Euch in Euren Geschäften in den norddeutschen Bundesländern,
aber eben auch in Berlin.
Die meisten von Euch
hatten eine ganz bestimmte Frage: „Sag mal, Chris, wie ist das
denn bei den anderen Händlern? Haben die auch schon Anträge
gestellt und Geld erhalten?“
Ich habe also alle meine
Händler-Kunden gefragt, ob sie Anträge auf Beihilfen in Sachen
Corona-Krise gestellt haben. Wenn wir eh schon am Plaudern waren.
Ich war erstaunt, denn
jeder (!) hat einen solchen Antrag gestellt. Waaaahnsinn! Wirklich
jeder Einzelhändler mit unter 10 Mitarbeitern.
Dann gibt’s noch die
Unternehmer, die Kaufhäuser haben, die haben ALLE ihre Mitarbeiter
in die Kurzarbeit geschickt.
Sehr positiv: Schleswig-Holstein hat zumindest einen Meldevorgang in der Corona-Krise |
Dann kam die Frage, wer
schon Geld erhalten hat. Ich kann Euch sagen, dass die ersten Anträge
Ende März gestellt wurden und bis heute von allen Einzelhändlern
genau drei Geld erhalten haben.
Der Rest Eurer Kollegen
wartet noch oder hat bislang keine Rückmeldung, was da noch kommt
oder ob überhaupt was kommt.
Diese Ungewissheit, wie
es weiter geht, das ist in der Tat das Schlimmste, wie auch jeder
Einzelne im Gespräch beteuerte.
Ich stellte mir die
Frage: was kommt da auf uns alle und unseren Staat zu? Jeder
Einzelhändler beantragt Geld, alle größeren Unternehmen im
Einzelhandel schicken die Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Das muss alles aus
Steuergeldern bezahlt werden. Denn die Kurzarbeit zahlt zu 100 % der
Staat, also wir.
Das Kurzarbeitergeld
beträgt, je nach Anforderung, zwischen 60 und 67 % des letzten
Gehaltes. Der Rest wäre „Aufstocker-Geld“, sofern das Einkommen
der Familie zu gering ist. Auch dieses Geld zahlt der Staat, also am
Ende wir.
Ich sage es mal klipp und
klar: wir alle werden das in Zukunft zahlen müssen. Mein Gedanke:
Solidaritätsbeitrag heißt in Zukunft „Corona-Hilfen“. Ich gehe sogar einen Schritt weiter, die Steuer wird noch erhöht werden.
Lasst Euch trotzdem nicht
entmutigen, und, um mal einen Sportlertrainer nach seiner wahrscheinlich größten Niederlage
zu zitieren: „Lebbe geht weider!“ Googelt mal, dann wisst Ihr,
wer’s war.
Ahoi Chris