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Keine Upcycling-Produkte für die
kleine Geldbörse? |
Als ich zum ersten
Upcycling-Festival Dortmund eingeladen wurde, um meine Waren dort
auszustellen, da habe ich mir diese Frage noch gar nicht gestellt.
Die Antwort wäre natürlich gewesen, alles was Müll vermeidet, das
hilft der Umwelt.
Im Rahmen einer
Messenachbetrachtung und der Online-Recherche dazu stieß ich auf
einen kritischen Artikel einer Studentin, die dort Messebesucher war
und die Händlererzeugnisse anders betrachtete.
Ihre Argumente bezogen
sich auf die Auswahl der Artikel der dortigen Hersteller, vor allem
deren Preise sowie auch den dafür betriebenen Aufwand.
Machen
Upcycling-Produkte die Welt besser?
Ich selber habe mir mit
der Herstellung von Artikeln für die Chris van der Elv – Limited
Edition die Aufgabe gestellt, 1. qualitativ hervorragende Artikel
herzustellen, 2. Artikel, die man dadurch am besten sehr lange nutzt,
3. die funktionell sind mit sehr guter Haptik, 4. die den
Upcycling-Gedanken mit aufnehmen, ohne den Anspruch zu haben, 100%
upgecycelt zu sein, sondern auch mit anderen (recycelten) Materialien
verbunden sein können, 5. nur in limitierten Auflagen erhältlich
sind sowie 6. ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Als erstes bemerkte sie,
jene Studentin, jedenfalls, dass die Preise der dort vorgestellten
Artikel der Händler und Hersteller nach ihrem Empfinden vor allem
nicht billiger waren als die Produkte normaler Hersteller sondern
teilweise sogar teurer als vergleichbare Produkte in guter Qualität.
Weiterhin war ihr
Argument, ob es denn gesundheitlich nicht besser wäre,
Elektronikschrott nicht zu Ringen und Ketten umzuarbeiten und
Platinen auf andere Weise weiter zu verarbeiten. Gleiches galt für
Gummiprodukte aus Fahrradschläuchen.
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Foto: Trash Up Festival Dortmund - Upcycling Festival
wieder am 11.- und 12. November 2017 |
Am Ende stellte Sie die
Frage, ob der dadurch betriebene Aufwand und Energieeinsatz wirklich
so viel geringer seien als bei der herkömmlichen Produktion.
Der bei ihr an erster
Stelle bemängelte Punkt war der Preis der Waren. Hier sieht man
jedoch, dass das herkömmliche Denken in diesem Bereich des neuen
Marktes der Upcycling-Artikel und -Produkte noch in den festen alten
Strukturen des Kaufverhaltens verankert ist.
Ein neuer Konsumartikel wird aus
Müll (der gar keiner ist) bzw. einem offensichtlich nicht mehr
benötigten alten Produkt hergestellt und folglich hat dieser
günstiger zu sein als das „herkömmlich“ produzierte
vergleichbare Produkt.
So kann man denken. Ich
möchte mit meinem Angebot etwas anderes erreichen und spreche
deshalb ausschließlich für mich.
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Ein neues Upcycling-Produkt: Edelholzreste der Industrie zum
Deko-Bollerwagen umgearbeitet. |
Meine Produkte haben
bereits eine Historie, eine Produktionshistorie. Sie behalten diese
und bekommen eine neue dazu. Es ist die Einstellung des Menschen zu
diesem Produkt. Damit bekommt es eine ganz andere Bedeutung, eine
ganz andere Wertigkeit und die kostet ihren Preis.
Die Historie ist
nicht vergleichbar mit einem anderen Artikel. Denn hinter der
Historie steckt zusätzlich eine Botschaft. Ich wurde ganzheitlich
betrachtet produziert! Ganzheitlich heißt bei mir, es steckt alles
darin, was ich an Wissen abrufbar hatte.
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Ich werde hier auf dem Blog weiter Berichten:
Aspekt der Preis- und Umwelttransparenz |
Ich habe mir schon am
Beginn eines solchen Konsumprodukts Gedanken gemacht. Was kann man daraus
machen? Wie vermeide ich Müll? Wie soll es produziert werden und wer
produziert es wo? Was passiert, wenn der Artikel nicht mehr benötigt
wird? Verschicke ich den Artikel weltweit, oder vermeide ich es,
einen Kerzenhalter für 8,99 von Deutschland nach Australien zu
schicken? Ist es sinnvoll, Artikel in Afrika herzustellen, damit dort
Arbeit geschaffen wird, oder produziere ich lieber bei mir im Umkreis
oder selbst, damit wir unser Leben gestalten können mit der
Erhaltung von Kleinstbetrieben? Diese Fragen habe ich für mich selbst beantwortet, Sie fliessen in die Produktion mit ein.
Am Ende ist der Blogartikel
der Studentin für mich Ansporn gewesen, weitere, grundlegendere
Gedanken in die Chris van der Elv - Produkte mit einfließen zu
lassen. Den Aspekt der Preis- und Umwelttransparenz. Warum kostet
dieser Artikel diesen Preis, und macht das Upcycling- oder mit
Upcyclingabsichten hergestellte Produkt unsere Umwelt tatsächlich
besser?
Ab sofort werde ich zu jedem Produkt eine selbstbewertende
Historie anbieten, damit jeder Kunde sich ein eigenes Bild machen
kann. Also wieder eine Arbeit, welche die Wertigkeit des Produktes beeinflusst.
Und Fazit des Ganzen: Ja, Upcycling-Produkte machen die Welt besser. Sie helfen mit, neue Fragen zu stellen. Antworten darauf zu bekommen, die unsere Gesellschaft benötigt, um im Jetzt und Hier etwas sofort zu verändern.