Freitag, 17. April 2020

100% aller Einzelhandelsgeschäfte beantragen Corona-Hilfen


Corona-Krise - und 100% aller Einzelhändler stellen Anträge ...

Moin, Ihr lieben Leute, Upcycling-Fans, Lieblingshändler!

Ich habe Euch die ganzen Tage antelefoniert, die meisten von Euch persönlich erreichen können, jetzt inzwischen weit über 140 Gespräche geführt, und nun möchte ich Euch folgende Infos geben:

Wie Ihr wisst, betreue ich Euch in Euren Geschäften in den norddeutschen Bundesländern, aber eben auch in Berlin.

Die meisten von Euch hatten eine ganz bestimmte Frage: „Sag mal, Chris, wie ist das denn bei den anderen Händlern? Haben die auch schon Anträge gestellt und Geld erhalten?“

Ich habe also alle meine Händler-Kunden gefragt, ob sie Anträge auf Beihilfen in Sachen Corona-Krise gestellt haben. Wenn wir eh schon am Plaudern waren.
Ich war erstaunt, denn jeder (!) hat einen solchen Antrag gestellt. Waaaahnsinn! Wirklich jeder Einzelhändler mit unter 10 Mitarbeitern.

Dann gibt’s noch die Unternehmer, die Kaufhäuser haben, die haben ALLE ihre Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt.
Sehr positiv: Schleswig-Holstein hat zumindest einen Meldevorgang
in der Corona-Krise

Dann kam die Frage, wer schon Geld erhalten hat. Ich kann Euch sagen, dass die ersten Anträge Ende März gestellt wurden und bis heute von allen Einzelhändlern genau drei Geld erhalten haben.
Der Rest Eurer Kollegen wartet noch oder hat bislang keine Rückmeldung, was da noch kommt oder ob überhaupt was kommt.

Diese Ungewissheit, wie es weiter geht, das ist in der Tat das Schlimmste, wie auch jeder Einzelne im Gespräch beteuerte.

Ich stellte mir die Frage: was kommt da auf uns alle und unseren Staat zu? Jeder Einzelhändler beantragt Geld, alle größeren Unternehmen im Einzelhandel schicken die Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Das muss alles aus Steuergeldern bezahlt werden. Denn die Kurzarbeit zahlt zu 100 % der Staat, also wir.
Das Kurzarbeitergeld beträgt, je nach Anforderung, zwischen 60 und 67 % des letzten Gehaltes. Der Rest wäre „Aufstocker-Geld“, sofern das Einkommen der Familie zu gering ist. Auch dieses Geld zahlt der Staat, also am Ende wir.
Ich sage es mal klipp und klar: wir alle werden das in Zukunft zahlen müssen. Mein Gedanke: Solidaritätsbeitrag heißt in Zukunft „Corona-Hilfen“. Ich gehe sogar einen Schritt weiter, die Steuer wird noch erhöht werden.
Lasst Euch trotzdem nicht entmutigen, und, um mal einen Sportlertrainer nach seiner wahrscheinlich größten Niederlage zu zitieren: „Lebbe geht weider!“ Googelt mal, dann wisst Ihr, wer’s war.

Ahoi Chris