Mittwoch, 6. Oktober 2021

Ist unser Upcycling-Material echt oder nur ein Fake?

Gebündelt und gewaschen, so wird
das gebrauchte
Material angeliefert

Hallo, moin und ahoi, liebe Upcycling-Freunde und Händler

Ist unser Upcycling-Material echt oder nur ein Fake?

Immer häufiger begegnet uns die Frage: Sind unsere Upcycling-Materialien, Fischfutter-, Reis- oder Zementsäcke oder etwa auch unsere Moskitonetz-recycelten Restanten wirklich gebraucht?

Ja, die Materialien sind alle gebraucht oder, wie bei den Moskitonetz-Taschen, recycelt. Das wird uns fernmündlich von unseren Nähereien immer wieder versichert. Auch darf man nicht vergessen, dass diese Betriebe von der von der UNESCO speziell zertifizierten Prüforganisationen überwacht werden. Und das gehört beim Fair-Trade-Gedanken mit dazu.

Aber wie funktioniert das derzeit genau?

Mittlerweile haben sich viele Straßenhändler (vor allem sehr arme Familien) zum Zwischenhändler für unsere Produktion weiterentwickelt. Waren es vor ca. zehn Jahren noch vorwiegend Mitarbeiter aus den Nähereien, die die gebrauchten Säcke gesammelt und organisiert hatten, ist inzwischen eine andere Struktur entstanden.
Denn diese neuen Zwischenhändler sammeln von den Baustellen (wo z.B. die Zementsäcke abgeholt werden) und Müllkippen, auch von Fischfarmen (die Fischfuttersäcke) sowie von Gastronomen (da gibt's die Reissäcke, die wir aber für uns nicht nutzen) diese gebrauchten Materialien ein. Diese Zwischenhändler haben inzwischen sogar die Reinigung und den Verkauf an unsere Produktionsstätten übernommen.

Inzwischen gibt es bei dieser Ware schon drei Qualitätsstufen:

1. im guten Zustand und gewaschen,
2. nicht gewaschen, aber im guten Zustand,
3. nicht gewaschen und stark gebrauchter Zustand.

Das hat für uns am Ende den Produktionspreis sogar etwas erhöht, aber wir freuen uns darüber, da diese Menschen so Geld verdienen können und zusätzlich die Umwelt geschont wird.

Wie sieht der Gebrauch vor Ort aus?

Zeitungswerbung einer Zementfirma
Die Fischfuttersäcke z.B. werden in der Regel an die Kundschaft ausgeliefert, dort nur in trockenen Räumen eingelagert und dann einfach vor Gebrauch aufgeschnitten, also nach der Produktion und Befüllung höchstens viermal angefasst. Sie sind deshalb sowieso oft neuwertig. Bei den Zementsäcken sieht das etwas anders aus, aber wir haben bei uns im Lager mal genauer geschaut, da sind die Gebrauchsspuren bei genauerem Hingucken schon immer erkennbar. Oft haftet auch noch etwas Feinstaub daran. Bisher noch nicht erwähnt hatten wir unsere Moskitonetzprodukte, die aus Restanten der Industrie gefertigt werden; sie sind also eher Recycling als Upcycling.

Neu bedruckte Ware?

Rosa und Pink derzeit nicht mehr erhältlich
Was aber spricht vor allem dagegen, dass es sich um Neuware handelt? Man sagte uns in Kambodscha, wo wir unsere Näherinnen beschäftigen, es sei viel zu teuer, neu gedruckte Ware an die Nähereien zu verkaufen, da die Ware als „Sack“ ausgeliefert werden müsse. Der Aufwand wäre viel zu groß. Dazu kommt, dass die Verhandlungen beim Einkauf der Ware durch einheimische Vorarbeiter- und arbeiterinnen gemanagt werden. Da wird bei jedem Einkauf die Ware palettenweise angeboten, und der Einkaufspreis wird immer wieder neu verhandelt. Man stelle sich vor, eine „neu gedruckte Ware“, die als gebraucht verkauft werden sollte, bleibt unverkauft, das kann sich keine arme Familie leisten!

Ich habe hier nochmal eine Information zusätzlich als Link eingefügt, die wir hier in den Blog gestellt hatten, als eine Kundin gefragt hatte, warum unsere Taschen „so teuer“ wären und diese z.B. in Thailand auf dem Markt viel günstiger seien.

Warum unser Taschen das kosten, was sie kosten?

Noch am Rande bemerkt: Seit kurzem ist kein Rosa oder Pink mehr als Motivware erhältlich. Auch ist das vor Jahren sehr begehrte Motiv mit der Meerjungfrau überhaupt nicht mehr zu bekommen, bis heute. Ein Beweis dafür, dass wir echt Upcycling-Ware anbieten und keine Fake-Ware.  

Das soll´s dann wieder für´s Erste gewesen sein 

Fette Beute Euch allen 

Chris